Bahnhofspläne von Rincklake, Tappe, Winter u. a. auf dem Weg zum Neuen Hbf.

Dies ist eine Unterseite von Braunschweiger Bahnhöfe, Bahnhofspläne, Haltepunkte, Ringgleis etc.

eine Unterseite von Braunschweig

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zum Bild oben siehe Hintergrundbildg

Ich habe schon einmal einen Artikel über den Rincklake'schen Bahnhofsplan geschrieben, aber der ist verschütt gegangen.

Der Versuch ihn wieder zu beleben, führten zum Projekt Braunschweiger Bahnhöfe, Bahnhofspläne, Haltepunkte, Ringgleis etc.. Dieser Artikel gehört nun zu diesem Projekt

Der erste Bahnhof (der Alte Bahnhof) wurde 1838 gebaut und 1845  erneuert. Es war ein Kopfbahnhof. (Siehe Alter Braunschweiger Bahnhof). Nach 1960 wurde das Gebäude von der NORDLB / Braunschweiger Sparkasse übernommen.

Im Rahmen der Stadterweiterung zwischen 1851 - 1914 wurden schon Pläne erwogen, den Braunschweiger Bahnhof zu verlegen.

Siehe dazu 

Zur Stadterweiterung siehe; Pingel, Norman  Stadterweiterung und Städtische Behörden in Braunschweig 1851 - 1914 (siehe  Literatur BS)

"Erste Überlegungen und Entwürfe für einen neuen Bahnhof gab es bereits 1870 im Stadterweiterungsplan von Carl Tappe. Schon damals wurde der heutige Standort favorisiert." (Wikipedia)

 

Tappe  hatte bereits eine massive die Verkleinerung des ehemaligen Campes (später Viewegs) Garten ins Auge gefasst. Bei der Umgestaltung des damaligen Krähenfeld (später neues Bahnhofsviertel, heute Stadtbezirk Viewegsgarten wären die Einschnitte nicht ganz so massiv.

siehe dazu:

Es  wurden verschiedene Standorte diskutiert.

In meiner verschwommenen Erinnerungen war dabei auch eine Variante, die eine Untertunnelung der Kernstadt vom Altem Hauptbahnhof bis zum Ende der Jasperallee erwogen wurde. Ich finde dazu allerdings derzeit weder Aufzeichnungen noch etwas im WWW.

Der Rincklake'sche Bahnhofsplan für die Stadt Braunschweig

Leider verfüge ich aktuell nicht über den Originalplan von Professor Rincklake aus dem Jahr 1888, sondern nur über die Kritik des Architekten- und Ingenieur-Verein für das Herzogtum Braunschweig.

Siehe

Der Plan von Professor Rincklake aus dem Jahr 1888 „zu einem Bahnhof  zu Braunschweig (wurde) seiner Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen vorgelegt“ (Rincklake'sche Bahnhofsplan,  S. 3) 

 

Ein weiterer Bahnhof wurde für das Ende der heutigen Jasperallee vorgeschlagen.

(vgl.: Wikipedia: Braunschweig Hauptbahnhof / Standort eines neuen Hauptbahnhofs)

siehe auch

Kritik des Architekten- und Ingenieur-Verein für das Herzogtum Braunschweig

Architekten- und Ingenieur-Verein für das Herzogthum Braunschweig hat 1889 eine kritische Beurteilung verfasst (siehe unten). 

Dort wird kritisch angemerkt, dass Professor Rincklake nicht untersucht habe, „ob  der jetzige Bahnhof ... für den Personenverkehr oder für den Güterverkehr oder für die Werkstättenverwaltung unzulänglich geworden ist“ (Rincklake'sche Bahnhofsplan,  S. 5. ).

Alter Braunschweiger Bahnhof: Empfangsgebäude 1914 Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=605638
Alter Braunschweiger Bahnhof: Empfangsgebäude 1914 Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=605638
Tappe Plan
Tappe Plan
Von Jonny84, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23860560
Von Jonny84, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23860560

Architekten- und Ingenieur-Verein für das Herzogthum Braunschweig hat 1889 eine kritische Beurteilung verfasst (siehe unten). 

Dort wird kritisch angemerkt, dass Professor Rincklake nicht untersucht habe, „ob  der jetzige Bahnhof ... für den Personenverkehr oder für den Güterverkehr oder für die Werkstättenverwaltung unzulänglich geworden ist“ (Rincklake'sche Bahnhofsplan,  S. 5. ).

Allerdings wird die Meinung vertreten, dass der jetzige Bahnhof unter Verlegung des Güterverkehrs nach St. Leonhard und  eine Haltestelle St. Leonhard beibehalten und die Empfangshalle nach Süden erweitert werden (vgl. Rincklake'sche Bahnhofsplan,  S. 6).

Eine Verlegung des Bahnhofs nach St. Leonhard lehnt der Architekten- und Ingenieur-Verein ab. Als Gründe werden u. a. die höhere Lage, eine mögliche Überflutung durch die Oker und die ungünstige Lage genannt. Die Lage nahe der Stadtmitte wird als günstiger angesehen.

Der  Rincklake'sche Bahnhofsplan sah vor, dass das Empfangsgebäude über den Hauptgleisen angeordnet wird. Der Architekten- und Ingenieur-Verein hielt es für unzumutbar, dass die Bahnsteige nur über 42 Treppenstufen erreichbar wäre, Umsteiger müssten diese Stufen zweimal bewältigen. (vgl. Rincklake'schen Bahnhofsplan,  S. 11 ff., siehe Quellen unten)

Kritisch wird auch der im Zusammenhang mit dem Stadterweiterungsplan angedachte Bahnhof Eisenbüttel. Der wie der Bahnhof  am Ende der heutigen Jasperallee wurden allerdings auch verworfen. 

Kritisch wird auch eingewandt, dass der Bahnhofsverwaltung zugemutet wird "eine in ihrem Besitz befindliche Bahnhofsfläche in denkbar günstiger Lage aufzugeben und eine ähnliche Fläche in ungünstiger Lage zu erwerben" ( Rincklake'schen Bahnhofsplan,  S. 7). Es werden umfangreiche Gründe das Gelände betreffend aufgeführt, die ich hier nicht aufführe.

Es wird auch angemerkt, dass die Wolfenbütteler Bahn nur "nur mittels eine polizeiwidrigen Kurve oder vermittels eines unverhältnismäßigen Umwegs" zum Bahnhof St. Leonhard geführt werden könne.

Kritisiert wird auch die Entfernung des Bahnhofs von der Innenstadt, die die Reisenden "zu Fuß oder mittels Droschken und Privatfuhrwerk oder mittels einer Straßenbahn zurücklegen" müssten. ( Rincklake'schen Bahnhofsplan,  S.10).

Da ich nicht gesamte Kritik weitergeben kann, rege ich bei Interesse den Plan unter nachfolgen LINK selbst zu lesen

Meine Bewertung heute

1960 wurde der neue Hauptbahnhof eingeweiht. (Ich war dabei siehe

Es gab anscheinend (wie beim Stuttgarter Bahnhof) viele Argumente und Interessen für den Bau.

Das anderorts wie in Frankfurt und München weiter Kopfbahnhöfe existieren, war wohl kein Argument.

Die Entfernung zur Innenstadt und die triste Umgebung des Hauptbahnhofs wurde immer mal wieder kritisiert.

Es gibt auch keine schönen Weg, der per Pedes oder Rad zumindest bis zum Magniviertel führen. Das Atrium-Bummelcenter (siehe Atrium-Bummel-Center (ABC) war zwar nett gedacht und endet an einer tristen überdimensionierten Straße. Inzwischen ist aber trist.

Ob das Projekt Bahnstadt (siehe Bahnstadt Braunschweig und Leben in Braunschweig - Bahnstadt und die Städtebauliche Neuordnung des Umfelds (siehe: Neuer Stadtraum rückt Hauptbahnhof näher an die Innenstadt heran) wesentliche Verbesserungen zeigen, bleibt abzuwarten.