Rex Stout: Gambit

Gambit (1966, 1971)

Goldmann Krimi  4038 Rex Stout Nr.11

Heyne Krimi 02/1990 1966

nach Kaliber 38

  • Goldmann und Wollgrau 1970
  • Heyne, 1966 
  • Weiss, 1965

US:

Gambit (1962) Viking Press Wikipedia

Als Sally Blount in der 35th Street auftaucht sitzt Nero Wolfe nicht in seinem Sessel sondern im Vorderzimmer vor dem Kamin und verbrennt ein Lexikon, das er für Subversiv und unerträglich beleidigend hält. Archie Goodwin bringt die junge Dame trotzdem zu ihm.

Sally Blount möchte, dass Wolfe ihren Vater Matthew aus dem Gefängnis holt. Dieser sitzt wegen Mordverdacht ein. Sally möchte Wolfe ohne Wissen, ja gegen den Willen des Anwalts ihres Vaters tun, da sie glaubt, er setze sich aus „Sympathie“ ihrer Mutter gegenüber nicht richtig ein.

Der Ermordete war ein Freund Sallys namens Paul Jerin und ein Schachgenie. Bei einem Turnier spielte er blind gegen 12 Mitglieder des Gambit-Clubs. Nach dem Genuss einer heißen Schokolade, die Matthew ihm gebracht hat wird ihm schlecht, er muss ins Krankenhaus gebracht werden, dort stirbt er an Arsenvergiftung. 

Archie besucht zunächst Lon Cohen in der Redaktion der Gazette. Dort erfährt Archie einiges, und auch Lon kommt auf seine Kosten (obwohl er gern mehr wissen würde), er darf veröffentlichen das Wolfe den Blount-Fall untersucht. 

Nero Wolfe liest African Genesis eines Autors der in beiden mir gehörenden Büchern Robert Ardray genannt. (Eine Netzsuche weist den Autor von African Genesis allerdings als Robert Ardrey aus, das Buch gibt es also, der Autor schreibt sich allem Anschein mit einem „e“ an vorletzter Stelle).

Bald tauchen eine Reihe illustrer und glänzend beschriebener Gestalten auf. 

Zunächst der 72jährige Ernst Hausmann, der den Globus bewundert (Wolfe gibt seinen Durchmesser mit 65 cm an) und mit Wolfe ein paar Züge blind Schach spielt. Bis Wolfe ihn überlistet. Hausmann macht merkwürdige Vorschläge. 

Mort Farrow, ein Blender wir er im Buche steht. Von sich selber sehr überzeugt, die, die ihn erleben, fallen allerdings nicht auf ihn rein. Er ist zu durchsichtig. Er blendet vor allem sich selber.

Dan Calmus der Voltaire, (siehe unten) in Punkto Magerkeit nicht nachsteht. Er steht unter Verdacht, Saul Panzer, Fred Durkin und Orrie Cather versuchen festzustellen, ob er Arsen gekauft hat. Calmus wird allerdings später auch ermordet. 

Victor Alvery, Schachspieler und Arzt, leistet sozusagen Erste Hilfe bei Jerin. 

Charles Yerkes, ein Bankier, Blount unterstützt einen Widersacher von ihm. 

Anna Blount, die auf Männer wirkt, ohne es zu merken.

Cramer kommt, kaut auf der Zigarre herum, Archie behauptet (wieder) er rauche sie nie, sie diene vielmehr als Blitzableiter, wenn sich zwischen Wolfe und Cramer ein Sturm anbahnt. Während des Gesprächs mit Cramer erklärt Wolfe plötzlich, Cramer habe ihm einen Tipp gegeben. Was Cramer nicht glaubt, Cramer trifft allerdings auch mit seiner Zigarre Archies Papierkorb nicht. Wolfes Idee ist, dass es sich bei dem Mord um ein Gambit handelt. Ein Gambit beim Schach ist ein Opfer einer Figur, oft der Dame, um einen Vorteil im Spiel oder gar ein Matt zu erreichen. Hier ist Jerin das Figuren-Opfer, das Ziel Blount.

Im Übrigen zieht Sally Blount in der 35th Street ein, und erfährt wie der Leser Wolfes Meinung über Voltaire. Wolfe mag ihn vor allem aus zwei Gründen nicht: Voltaire biedere sich bei gekrönten Häuptern an, vor allem aber ist ihm seine mäßige Lebenshaltung ein Dorn im Auge.

Archie findet gemeinsam mit Sally die Leiche von Calmus. Das führt selbstverständlich dazu, dass Archie mit Inspektor Cramer, Purley Stebbins (der einen Verband und um die linke Hand trägt) und Leutnant Rowcliff (dessen Stottern immer schlimmer wird) zusammentrifft, von Staatsanwälten ganz zu schweigen. 

Dr. Vollmer kümmert sich inzwischen um Sally.  

Archie besucht nun Matthew Blount im Gefängnis und erinnert sich daran, dass er in P.H. antwortet nicht jenen P.H. hier suchte.

Was Blount Archie erzählt, klärt den Fall auf. Archie weiß vor Wolfe, wer das Täterle ist. Aber den Genie bleibt es überlassen, dass Täterle zu überführen.